Universität Schilda, guten Tag?

„Chef, wenn ich jetzt einen neuen Rechner bekomme – kann ich den alten dann haben? Ich mein, abgeschrieben ist er – und ich bezahle auch noch ein paar Euro dafür.“
„Ja, klar. Sekreteuse soll sich mal schlau machen, wie das mit dem Ausbuchen und Ent-Inventarisieren geht.“

Ein paar Wochen später.

„Du, das mit dem Rechner geht doch nicht. Die Uni erlaubt das nicht.“
„Wait. What?“
„Ja, Equipment darf nur noch entweder verschrottet oder irgendwo im Keller eingelagert werden.“
„Ähm, warum das denn?“
„Keine Ahnung, ich mach mich schlau.“

Noch etwas später.

„Aaaalso. Wir dürfen dir kein altes Equipment verkaufen, da dies ja kaputt gehen könnte und dir die Bude zum Beispiel abfackeln könnte. Oder die Lehne des dir verkauften Stuhls bricht ab und du fällst runter.“
„Ja und?“
„Na ja, du könntest dann die Uni verklagen, weil die dir das ja verkauft hat…“
„Wie bitte? Und was ist mit Haftungsausschluss vereinbaren?“
„Ne, geht nicht, weil – du könntest ja trotzdem… Und außerdem will das die Uni nicht.“

*erst mal sprachlos*

*Kinnlade einsammelnd und einrenkend*

„Also verstehe ich das richtig – du darfst altes Inventar im Keller versauern lassen, aber nicht mir zum oder über Buchwert verkaufen?“
„Richtig. Oder ich darf ihn zum Beispiel einer Schule schenken.“
„Moment. Habe ich das richtig verstanden? Und wenn die abfackelt? Das ist dann egal?“
„Ja, das ist egal, wie es scheint. Ist ja eine Schule. Und die verklagt die Uni nicht…“

Und so wird ein noch guter Schleppi im Keller versauern, anstatt bei mir noch treue Dienste zu leisten …

REPEAT WHILE TRUE: head –> desk

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Really? Welch ein Irrsinn!

Folgendes habe ich gerade im Techniktagebuch gelesen (Zitat):

„Beim Mittagessen erzähle ich den Kolleginnen und Kollegen davon und erfahre, dass die Gespräche der Hochschulen mit der VG-Wort zum Thema Urheberrecht schwierig sind.

Ab 2016 muss jede verwendete Quelle in einem Vorlesungsskript seitenweise einzeln an die VG-Wort gemeldet und bezahlt werden. Sogar wenn das Skript passwortgeschützt nur einem kleinen Hörerkreis zugänglich ist.“

Ich muss das noch verifizieren – aber sollte das tatsächlich der Fall sein, haben wir alle ein Riesenproblem:

Einerseits bläuen wir den Studis ein, dass sie Quellen nennen sollen und auch bei Vorträgen nicht einfach „irgendwas“ erzählen dürfen, sondern das mit Zitaten und Quellen belegen müssen.

Andererseits müssen wir entweder selbst das Rad neu erfinden – was aus verschiedensten Gründen nicht geht – oder stehen mit halbem Fuß … na ja, nicht im Knast, aber zumindest … verstoßen wir gegen geltendes Recht.

Natürlich darf ich weiter zitieren. Aber eben mal eine Graphik aus einem Lehrbuch oder eine Aufgabe … das ist dann schon zu viel. Herzlichen Dank auch.

Keine Frage – die Urheber sollen ihren Anteil an der Verbreitung ihrer Arbeit bekommen – aber die Regelungen müssen irgendwo auch einen Realitätscheck im 21. Jh. aushalten. Und danach sieht es gerade nicht aus.

Ich geh dann mal recherchieren.

Elstern sind seltsame Tiere

Ja, ich verwende die Elster für meine Steuererklärung (wobei – wie jemand schon mal anmerkte, hatten die Programmierer der Software schon ein schräge Art Humor – eine Steuersoftware nach der diebischen Elster zu nennen… 😀 … dazu gehört was …).

Egal. In jedem Fall funktioniert das recht gut, wie ich meine. Für das fragliche Jahr hatte ich durch einen internen Stellenwechsel zwei verschiedene Gehaltsbelege – einen großen für den ersten Teil des Jahres und einen kleinen für den Rest.

Nicht, dass das ungewöhnlich sei. Ich hatte auch schon Jahre mit drei oder vier davon.

Also … Steuererklärung gemacht, alle Anlagen ausgefüllt, geprüft, gesendet … verifiziert … alles gut. Elster sagt mir dass ich wohl $nettesSümmchen zurück bekommen werde. Yay!

Irgendwann kam dann der Steuerbescheid. Wie bitte?

Einkommen                                $kleinerGehaltsbetrag
abzüglich                                    $SummeAufwendungenetc
zu versteuerndes Einkommen  $kleineSumme

Resultierende Est                     $Summevielkleinerals($nettesSümmchen)
zu erstatten                               $Summevielkleinerals($nettesSümmchen)

Ein Anruf beim Finanzamt schaffte Klarheit:

Die nette Elster übernahm aus unerfindlichen Gründen nur die letzte Gehaltsabrechnung des Jahres – wohl aber Werbungskosten etc. des ganzen Jahres…

Und sie ließ es auch nicht zu, die zweite Abrechnung manuell mit zu übernehmen. Meine Sachbearbeiterin musste die ganze(!) Erklärung nochmal händisch eintippen…

Doofe Elster. 😦

Aber immerhin habe ich inzwischen meine Rückerstattung bekommen. Mal sehen, was ich damit machen werde…