Es ist spät, nach neun, als ich aus der Uni kam – die beginnende Erkältung und den rauen Hals schon deutlich spürend.
Also – heim, Abendessen und mit einer Tasse Kakao ins Bett. So war der Plan.
Bis zum Punkt „Abendessen“ ging alles klar.
Danach die letzte Milch vom Kühlschrank ab in die große Tasse, „Caotina noir“ dazu (Kakao aus dunkler Schokolade, lecker!) – ab in die Mikrowelle. 2 min, alles gut. 🙂
So. Das Beginner Level der Küchenverwüstung wäre jetzt eine übergelaufene Tasse, die die Microwelle versaut. Advanced Level – Tasse fällt auf die Fliesen, Kakao mit Splittern verteilt sich am Boden.
Alles nur Peanuts! Damit gebe ich mich schon lang nicht mehr ab. Pöh! Ich nehme den Expert Level!
Die Tasse rutscht aus der Hand, ich versuche sie zu fangen – und versetze sie durch den zugeführten Impuls in Drehbewegung um ihre horizontale Achse (ja, genau die Achse, die höchste Sauerei verspricht!). Nach mehreren Salti bremst die Arbeitsfläche abrupt den Kunstflug. Voilà, die Tasse ist heil und steht! Allerdings hatte ich so endlich Zeit, mal wieder den Aufdruck unten auf der Tasse zu lesen. 😦
Ich muss sagen, zunächst ist der Kakao, der sich über den kompletten Bauch und Beine verteilt hat, schön warm. Dummerweise kühlt er schnell ab – und dann sind die Klamotten verdammt eklig! Egal, ich hatte diesen Schlafanzug ja schon genau eine Nacht lang an, wurde eh Zeit ihn wieder zu waschen. Und mich gleich mit.
Aber jetzt. Bestandsaufnahme: Boden vollständig versifft. Die gesamte Küchenzeile mit Kakaosprenkel versehen. Kakao tropft lustig von der Arbeitsfläche in die Schubladen und Auszüge. Na ja, die Besteckschublade samt Inhalt (ja, auch da drin suppte alles!) habe ich bestimmt seit einem Monat nicht mehr sauber gemacht. Die beiden Auszüge darunter mit den Töpfen und Pfannen auch genauso lang nicht mehr. Lohnt sich damit wenigstens. Und Abends um elf ist doch die richtige Zeit, die Küchenfronten und den Boden zu putzen, oder?
Nachdem sogar die Heizung drei Meter weiter am Ende des Zimmers Kakaomasern hat, putz ich die halt auch noch.
Die Wand neben dem Heizkörper streiche ich aber heute Nacht nicht mehr – die hat nämlich am meisten abgekriegt 😦 Gut, dass ich die Restfarbe aufgehoben habe – drei Monate nach dem Streichen zum Einzug dürfte sie noch gut sein.
Kakao gibt es in jedem Fall heute keinen mehr – das war meine letzte Milch. 😦 Mal gucken, ob ich es wenigstens schaffe, unfallfrei einen Tee mit Honig zuzubereiten… 😦
Aber die Küche ist jetzt sauber.
Tröstlich dass es auch noch andere erfolglose Tassenjongleure gibt. Ich übe demnächst erst mal mit leeren Plastikbechern.
Ich weiß, dass das jetzt gemein war mit dem Gefällt mir *duck*
Wäre es nicht meine eigene Küche, ich fände es durchaus lustig… hat was von Slapstick…
Ich mein, beim nächsten Besuch könnte ich natürlich das Ganze auch mal live bei euch demonstrieren, damit ihr wisst, was ich mit Slapstick meine. Könnte nur sein, dass ich für die Saltonummer mehrere Anläufe bräuchte… *duck*
Immerhin war es für die Tasse nach dem zwei- bis fünfachen Axel eine saubere Landung und auch noch perfekt gestanden. Das muss man erstmal hinkriegen.
Haltungsnote 6,0 wohl wahr. Wobei es Abzüge in der B-Note für den Kopfstand gibt.
Ach. Natürlich kann sowas nicht an einem Tag passieren, wo du früh und noch wach nach Hause kommst…
Da wäre ja langweilig, oder? 😀
..zur Aufmunterung:
wenn du das nächste Mal hier bist darfst du in Juniors Tischtennisverein nach Herzenslust mitspielen!
🙂
😀 Und das hält dann meine Küche sauber? 😉
(erinnere mich dann daran, zum Besuch den Schläger mitzubringen …)
..nun, wenn du in der Pfalz Tischtennis spielst, kannst du in deiner Küche keinen Kakao verschütten 😉
Wir haben zwei Schläger
Dass man dih aber auch nicht eine Minute aus den Augen lassen kann…
^^